Veranstaltungsreihe 2026: Kapitalismus im Krisenmodus
Aufrüstung und Krieg - Alternativlose Gewaltspirale oder glaubwürdige Friedenpolitik?
Die Welt ist in Bewegung und mit ihr viele Gewissheiten. Seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine erleben wir eine zunehmende Militarisierung, auch in der Schweiz. Aufrüstung, Sparpolitik und sicherheitspolitische Narrative prägen den öffentlichen Diskurs.
Gleichzeitig wird die Neutralität der Schweiz seit dem Angriffskrieg Russlands von vielen politischen Akteur:innen zunehmend infrage gestellt. Das sorgt bei vielen Menschen für Verunsicherung. Welche Bedeutung kann eine glaubwürdige Neutralitätspolitik heute aus linker Sicht haben? Und welche friedenspolitischen Antworten kann eine Linke entwickeln jenseits der oft als alternativlos dargestellten Kriegslogik?
Mit der dritten Reihe der Offenen Debatten lädt Linksbündig 2026 dazu ein, diese Fragen gemeinsam zu durchdenken. Nicht mit fertigen Antworten, sondern im offenen Gespräch: neugierig, kritisch und respektvoll.
In unserer Wahrnehmung folgen die Debatten rund um den Krieg in der Ukraine ähnlichen Diskursverengungen, wie wir sie bereits aus der Corona-Zeit kennen. Umso wichtiger ist es, Räume zu schaffen, in denen unterschiedliche Sichtweisen Platz haben und neue Denkbewegungen möglich werden.
Die Abende 2026
Freitag, 23. Januar 2026, Vortrag von Fabio Vighi
19:00-21:00 Uhr
Volkshaus Zürich, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich
Erfolgreiche Paranoia - Wie wir den systemischen Kollaps verleugnen und uns dabei in der Barbarei der kriegsökonomie wiederfinden.
Fabio Vighi, Professor für Philosophie und kritische Theorie an der Universität Cardiff, erläutert in seinem Vortrag die kollektive Verleugnung des Endes der kapitalistischen Produktionsweise, die Wahngebilde des Finanzkapitalismus und wie sie uns in eine neue Barbarei des Krieges führen.
Vortrag in Englisch mit Simultanübersetzung
Freitag, 13. Februar 2026, Vortrag von Pascal Lottaz
19:00-21:00 Uhr
Volkshaus Zürich, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich
Die integrale Neutralität der Schweiz: Warum sie auch aus linker Perspektive notwendig ist.
Während die SP die Neutralitätsinitiative als "rechte Pro-Putin Initiative" verunglimpft, legt Pascal Lottaz, Associate Professor an der Universität Kyoto (Japan) und Leiter des Forschungsprojekts “Neutrality Studies” dar, warum es auch aus linker Perspektive durchaus viele gute Gründe zur Unterstützung der Initiative gibt. Zusammen mit anderen Dissidenten SP Mitgliedern gründete Lottaz den Verein “Neutralität für Frieden und Ausgleich” zur Unterstützung der Neutralitäts-Initiative.
Freitag, 20. März 2026, Vortrag von Fabian Scheidler
19:00-21:00 Uhr
Volkshaus Zürich, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich
Friedenstüchtig - Wie wir aufhören können unsere Feinde selbst zu schaffen
In seinem neuen Buch „Friedenstüchtig“ warnt Fabian Scheidler, dass sich Europa immer tiefer in eine selbstzerstörerische Kriegslogik hineinbewegt. Hart erkämpfte soziale Errungenschaften drohen einer schrankenlosen Militarisierung und einem permanenten Ausnahmezustand geopfert zu werden. Angesichts der Herausforderungen unserer Zeit weist das Buch Wege zu einer neuen Friedensordnung.
Das Format
Die Abende kombinieren Inputs von Referent:innen mit offenen Diskussionen. Das Publikum ist ausdrücklich eingeladen, Fragen einzubringen und mitzudiskutieren. Ziel ist ein respektvoller, fundierter Dialog über Themen, die unsere Gegenwart prägen.
Die Offenen Debatten 2026 richten sich an alle, die politische und gesellschaftliche Entwicklungen verfolgen und sich für andere Perspektiven und Meinungen interessieren.