Aufrüstung und Krieg – alternativlose Gewaltspirale statt glaubwürdige Friedenspolitik?
Veranstaltungsreihe 2026
-
Mit dem Beginn des Krieges von Russland gegen die Ukraine stellen wir fest, dass auch die Schweiz sich dem rasch ausbreitenden Aufrüstungswahn anschliesst. Damit einher geht eine Austeritätspolitik, die auch Hierzulande spürbar ist. Welche ökonomischen und politischen Interessen stecken dahinter?
Die Neutralität der Schweiz wird von der Mehrheit der politischen Parteien seit dem Angriffskrieg Russlands zunehmend in Frage gestellt. Die Bevölkerung ist verunsichert. Was heisst eine allseits glaubhafte Neutralitätspolitik aus einer linken Perspektive? Was können eine friedensorientierte Linke der uns präsentierten alternativlosen Kriegslogik entgegensetzen?
Da in unserer Wahrnehmung der Krieg Russlands gegen die Ukraine denselben gesellschaftlichen Diskursverengungen folgt, die wir schon aus der Corona-Zeit kennen, führt Linksbündig 2026 offene Debatten zu diesem Themen-Komplex durch.
Download | Flyer
Offene Debatten 2026 - Kapitalismus im Krisenmodus / Fabio Vighi
Fabio Vighi, Professor für Philosophie und kritische Theorie an der Universität Cardiff, erläutert in seinem Vortrag die kollektive Verleugnung des Endes der kapitalistischen Produktionsweise, die Wahngebilde des Finanzkapitalismus und wie sie uns in eine neue Barbarei des Krieges führen.
Vortrag in Englisch mit Simultanübersetzung
Offene Debatten 2026 - Kapitalismus im Krisenmodus / Pascal Lottaz
Während die SP die Neutralitätsinitiative als "rechte Pro-Putin Initiative" verunglimpft, legt Pascal Lottaz, Associate Professor an der Universität Kyoto (Japan) und Leiter des Forschungsprojekts “Neutrality Studies” dar, warum es auch aus linker Perspektive durchaus viele gute Gründe zur Unterstützung der Initiative gibt. Zusammen mit anderen Dissidenten SP Mitgliedern gründete Lottaz den Verein “Neutralität für Frieden und Ausgleich” zur Unterstützung der Neutralitäts-Initiative.
Offene Debatten 2026 - Kapitalismus im Krisenmodus / Fabian Scheidler
In seinem neuen Buch „Friedenstüchtig“ warnt Fabian Scheidler, dass sich Europa immer tiefer in eine selbstzerstörerische Kriegslogik hineinbewegt. Hart erkämpfte soziale Errungenschaften drohen einer schrankenlosen Militarisierung und einem permanenten Ausnahmezustand geopfert zu werden. Angesichts der Herausforderungen unserer Zeit weist das Buch Wege zu einer neuen Friedensordnung.
Fünf Jahre Dingsbums
Kaum ein Medium hat es verpasst am 11. März zur Ausrufung der Pandemie vor fünf Jahren ein Memorandum zu schreiben. «Es ist doch alles ganz gut gegangen.» - ist der Haupttenor. Eine Aufarbeitung in allen wichtigen Bereichen, indem in die Tiefe zurückgeschaut wird, die Fehler benannt und eingestanden werden, um sie nicht zu wiederholen, wird allerdings selten ernsthaft gefordert. Es ist nicht alles gut gegangen. Linksbündig ist seit drei Jahren dran, das Vergangene aufzuarbeiten und die Geschehnisse der Covid-Krise einzuordnen. Diesmal wollen wir mal etwas anderes, ein kulturelles Highlight!
Follow the science?
Die geleakten Protokolle (RKI-Files) des Robert Koch-Instituts in Deutschland brachten zutage, dass die Politik der Wissenschaft nicht gefolgt ist. Die Schweiz hat sich massgeblich an Deutschland orientiert, seit dem RKI-Leak ist diese wissenschaftliche Grundlage jedoch weggefallen. Was bedeutet das nun für die Schweiz?
Offene Debatten II #4 - Lockdowns, die einzige Antwort auf den Pflegenotstand?
Nationalrätin GRÜNE Katharina Prelicz-Huber im Gespräch mit Susanne Schefer, Pflegefachfrau und feministische Aktivistin
Was kann die Gewerkschaft für eine gute Pflege in einem unterfinanzierten Gesundheitswesen tun? Was nützt dem Personal, den Patientinnen in Spitälern und in der Spitex und den Bewohnern in Langzeitheimen? Linksbündig reflektiert mit den zwei Podiumsteilnehmerinnen die Folgen der Corona-Massnahmen und die Erfordernisse für die Zukunft.
Moderation: Lydia Elmer
Offene Debatten II #3 - WHO: Verfestigung eines globalen Gesundheitsnotstands
Vortrag von Amrei Müller
Amrei Müller ist Assistenzprofessorin an der Sutherland School of Law, University College Dublin. Sie spricht in ihrem Vortrag über die geplanten WHO-Reformen des internationalen Rechtsrahmens zur Pandemievorsorge und -reaktion, über die die Mitgliedstaaten voraussichtlich im Mai 2024 abstimmen werden. Sie analysiert insbesondere die Konsequenzen, die diese Reformen für den Menschenrechtsschutz haben.
Offene Debatten II #2 - Linke Analysen der Corona-Massnahmen: Ein Streitgespräch
SP Co-Präsident Cédric Wermuth im Gespräch mit Jakob Hayner, Journalist Die Welt
Schutz der Bevölkerung vor Profitinteressen oder Unterordnung unter die Erfordernisse der Kapitalakkumulation? Linksbündig diskutiert mit den beiden Gästen die gesellschaftstheoretischen Hintergründe, die zu den nahezu entgegengesetzten Interpretationen der Corona-Politik innerhalb der Linken führten.
Moderation: Dana Sindermann
Offene Debatten II #1 - Impfung und Medienberichterstattung
Infektiologe Pietro Vernazza im Gespräch mit Daniel Koch, ehem. Leiter der Abteilung „Übertragbare Krankheiten“ beim BAG
Wie sehen die zwei führenden Schweizer Spezialisten für Pandemiebewältigung die im Schnelltempo entwickelte und weltweit verabreichte Impfung rückblickend? Wie beurteilen sie die Medienberichterstattung während und nach der Krise? Was können wir aus dieser Vergangenheit lernen? Linksbündig befragt zwei Experten mit ausgewiesener praktischer Erfahrung.
Moderation: Dana Sindermann
Offene Debatten #5 - Linksbündig im Gespräch mit Ulrike Guérot
Wir leben in einer gesellschaftlichen Situation, in der in besorgniserregender Weise zunehmend nur noch eine Meinung toleriert wird. Die Politologin Ulrike Guérot widersetzt sich mit ihren differenzierten Analysen und scharfsinnigen Interventionen diesem Diktat. Linksbündig will von ihr wissen, wie sie diese Verengungen einordnet, woher die demokratiefeindlichen Tendenzen stammen, wie das Management eines krisengeschüttelten Kapitalismus darin involviert ist und warum uns ein anderes Europa aus dieser Enge herausführen könnte. Das Gespräch führt Tove Soiland.
Vortrag von Fabio Vighi: Am Leben erhalten. Implodierender Kapitalismus und die Barbarei der Notlage
Fabio Vighi ist Professor für Philosophie und kritische Theorie an der Universität Cardiff in England. Er ist Lacanianer und Marxist. In seinem Vortrag verortet Fabio Vighi die Corona-Krise im breiteren Kontext der globalen Finanzkrisen.Der Vortrag ist in Englisch mit deutscher Simultanübersetzung.
Vortrag von Jeannette Fischer: Vor dem Leben schützt uns nur der Tod. Von der Opfergesellschaft in eine Gesellschaft des Werdens
Jeannette Fischer ist Psychoanalytikerin und Buchautorin. Sie hat u.a. zwei Bücher zu Angst und Hass aus psychoanalytischer Sicht geschrieben. In ihrem Vortrag schlägt sie den Übergang von einer Opfergesellschaft in eine Gesellschaft des Werdens vor.
Vortrag von Elena Louisa Lange: Der Schutz "vulnerabler Gruppen" als Krieg gegen alle. Staat, Autoritarismus und linke Machtergreifung
Elena Louisa Lange ist Philosophin, Buchautorin und politische Kommentatorin. Sie kritisiert in ihrem Vortrag den autoritären Aufstieg einer sich als ‚radikal‘ oder ‚links‘ verstehenden urbanen Managerklasse, die ihre eigenen Klasseninteressen zusammen mit den Kapitalinteressen gegen die Mehrheit der Bevölkerung durchsetzt.
Andrea Komlosy, Buchvorstellung: Zeitenwende. Corona, Big Data und die kybernetische Zukunft
Andrea Komlosy ist Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien. In ihrem Buch vertritt sie die These, dass das Corona-Regime einem neuen Akkumulationsregime zum Durchbruch verhilft.