Der Machtrausch der WHO

Die WHO versucht, im Fahrtwind der letzten 3 Jahren, den Pandemievertrag zu erneuern und die eigenen Befugnisse stark auszuweiten, um in Zukunft tief in die Souveränität der Mitgliedsstaaten eingreifen zu können. Gleichzeitig wird versucht, die Hürden für Impfstoffzulassungen noch mehr aufzuweichen, um die Zulassungsverfahren auf abenteuerliche 100 Tage zu verkürzen. Zudem will die WHO  in Zukunft unser Verhalten durch Verhaltenswissenschaften und Zensur beeinflussen.

von Manuel, Vorstand linksbuendig.ch

Wie funktioniert die WHO? 

Auf die meisten Menschen wirkt diese Organisation wie eine regulierte, ordentliche Behörde, doch im Kern ist sie eher ein Zwischenwirt für Konzerne, Privatpersonen und deren Kapitalinteressen, wie der letzte Geschäftsbericht zeigt: Gemäss den veröffentlichten Zahlen aus dem Jahr 2022 wird die WHO zu einem Grossteil von nicht staatlichen Akteuren finanziert.  

Ein Grossteil der Gelder, die der WHO zur Verfügung stehen, sind also Zuwendungen von philanthropischen Stiftungen, Pharmakonzernen und weiteren nichtstaatlichen Interessenvertretern. Die WHO wird zudem in ihrem Handlungsspektrum eingeschränkt, da der Verwendungszweck einiger Spendenbeträge von dessen Geldgebern vorgegeben wird.

Die Ausweitung des Pandemievertrags 

Die WHO hat bis jetzt keine Evaluierung der Pandemie vorgenommen und stuft das verkürzte Zulassungsverfahren mit experimentellen mRNA-Präparaten als Erfolg ein, der "viele Leben gerettet hat". Einzig die "Solidarität der Wertegemeinschaft" hätte "katastrophal versagt", schreibt sie zu oberst im neuen Entwurf des Pandemievertrags. 

Dieser Vertrag, der nun überarbeitet wird, würde gemäss dem aktuellen Entwurf, dem sogenannten Zero Draft, zu einem Demokratie beschneidenden Machtinstrument ausgebaut werden. Die WHO will im Falle einer Pandemie tief in die Souveränität der Mitgliedsländer eingreifen und bestimmen, welche Massnahmen angewendet werden sollen.

Bereits kurz vor der Schweinegrippe wurde die Messlatte zur Ausrufung einer Pandemie stark herabgesetzt und z.B. Voraussetzungen wie "beträchtliche Zahl von Toten" herausgestrichen, während Koautoren einer von Roche finanzierten Oseltamivir-Studie5 an der Aktualisierung der Pandemieleitlinien beteiligt waren, schreibt die medizinische Fachzeitschrift Arzneimittel-Telegram.

All dies würde bedeuten, dass in Zukunft nicht demokratisch gewählte Akteure jederzeit über die Köpfe der Mitgliedsstaaten hinweg eine Pandemie ausrufen können und über diesen Hebel dafür sorgen, dass ihre Impfstoffe auf den Markt kommen. Der Interessenskonflikt könnte nicht grösser sein. 

Die dauerhafte Anwendung des EU-Zertifikats durch die WHO 

Die WHO hat kürzlich auf einer Pressekonferenz beschlossen, die Infrastruktur des EU-Covidzertifikats ab 1. Juli zu übernehmen und dauerhaft anzuwenden. Internationales Reisen wäre wahrscheinlich bald nur noch mit regelmässigen, von der WHO vorgeschriebenen Pflichtimpfungen möglich. Dass die Impfstoffe bei der Covid-Pandemie nicht den versprochenen Game Changer-Effekt lieferten und die Versprechen zu Sicherheit und Effektivität nicht eingehalten werden konnten, scheint die WHO und deren Geldgeber nicht zu interessieren.  

Die WHO schreibt im Einleitungssatz auf ihrer Webseite folgendes:  

"Im Juni 2023 wird die WHO das System der digitalen COVID-19-Zertifizierung der Europäischen Union (EU) übernehmen, um ein globales System einzurichten, das dazu beitragen wird, die globale Mobilität zu erleichtern und Bürger auf der ganzen Welt vor aktuellen und zukünftigen Gesundheitsbedrohungen, einschließlich Pandemien, zu schützen. Dies ist der erste Baustein des WHO Global Digital Health Certification Network (GDHCN), das eine breite Palette digitaler Produkte entwickeln wird, um eine bessere Gesundheit für alle zu gewährleisten." 

Das Covid-Zertifikat und die gesamte von der EU etablierten Struktur dahinter soll nun also übernommen und zur Dauereinrichtung werden.  

Die WHO will unser Verhalten manipulieren 

Am 29. Mai hat die WHO an der 76. Weltgesundheitsversammlung in Genf beschlossen, dass sie bei der nächsten Pandemie die öffentliche Meinung  noch stärker durch die Anwendung von Verhaltenswissenschaften lenken möchte:

„Heute haben die Mitgliedstaaten den Beschluss „Verhaltenswissenschaften für eine bessere Gesundheit“ angenommen und damit einen breiten Konsens darüber offenbart, dass die Theorie, die Methoden und die Ansätze der Verhaltenswissenschaften systematisch in alle Gesundheitsthemen und Funktionen des öffentlichen Gesundheitswesens integriert werden müssen. In der Entschliessung werden die Mitgliedstaaten nachdrücklich aufgefordert, die Rolle der Verhaltenswissenschaften bei der Erzielung besserer Gesundheitsergebnisse anzuerkennen, Möglichkeiten für eine verstärkte Nutzung zu ermitteln und Funktionen und Einheiten für die Gewinnung und Umsetzung von Erkenntnissen zur Information über Politiken und Programme einzurichten. Ferner wird der Generaldirektor aufgefordert, die Nutzung der Verhaltenswissenschaften innerhalb der Organisation zu verankern und die Mitgliedstaaten durch die Entwicklung von Leitlinien und die Bereitstellung technischer Hilfe zu unterstützen.“


Nicht wenige der “medizinischen Fehlinformationen”, die während der Pandemie kursierten, haben sich im Nachhinein als richtig erwiesen. Die WHO möchte diese “Fehlinformationen” zukünftig noch stärker unterbinden und bezeichnet in einem Video all die Menschen, die den hastig entwickelten, neuartigen Impfstoffen skeptisch gegenüberstanden, “tödlicher als Terrorismus, Atomgefahr und Cyberattacken” und versucht die Weichen für Zensur und Manipulation der öffentlichen Meinung nun noch effizienter auszulegen.

Zulassungsverfahren auf 100 Tage verkürzen 

Ein Verbund aus WHO, Impfstoff-Koalitionen, Pharmakonzernen und den üblichen philanthropischen Partnern (Bill & Melinda Gates-Stiftung) wollen Impfstoffe zukünftig in 100 Tagen, im Sinne der The 100-Days Mission, entwickeln lassen. Der erhoffte Game Changer-Effekt der mRNA-Impfstoffe gegen das Coronavirus ist ausgeblieben, die Impfung schützte kaum vor Übertragung und die schweren Nebenwirkungen sind mit 1:800 ungewöhnlich hoch, wie z.B. der MDR hier berichtet. Die erneute Verkürzung der bereits “teleskopierten” Zulassungsverfahren auf 100 Tage wirkt vor diesem Hintergrund mehr als fragwürdig.

Aus linker Perspektive 

Bei dieser ganzen Entwicklung kann man sich durchaus fragen, ob für die Schweiz eine Weiterführung der Mitgliedschaft bei dieser Organisation noch Sinn ergibt. Gleichzeitig drängt sich die Frage auf, warum es von linker Seite her keinen Aufschrei gibt, wenn es doch offensichtlich ist, dass bei der WHO das Dogma der Gesundheitsprävention eher eine Fassade ist, hinter der sich Lobbyisten mit Eigeninteressen verbergen. Hier scheint es nicht um Prävention zu gehen, die isoliert betrachtet, bereits befremdliche, paternalistische Züge aufweist. Unsere Körper und unsere Gesundheit sollen als neues Spielfeld für Philanthropen und Pharmakonzerne zur Kapitalakkumulierung herhalten. Wer genau hinschaut, kann sich nur schwer dem Eindruck entziehen, dass dies wahrscheinlich der eigentliche Antrieb ist, der diesen Stein nun ins Rollen gebracht hat. Es ist wichtig, diese demokratiefeindliche Dynamik, die aus der Pandemie nun hervorgeht, öffentlich zu machen, zu demaskieren und sich dagegen zu wehren, denn die WHO ist weder enkeltauglich noch agiert sie im Sinne der Allgemeinheit.

Weiterführende Links zum Thema:


Informationen zur Finanzierung der WHO 

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