Wir protestieren gegen die Kündigung von Ulrike Guérot durch die Universität Bonn!

von Tove Soiland, Vorstand linksbuendig.ch

Die Universität Bonn hat der bekannten Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot auf Ende März gekündigt. Wir verurteilen diese Kündigung aufs Schärfste, weil sie offensichtlich politisch motiviert ist. Ulrike Guérot hat sich sowohl in ihren Stellungnahmen zum Umgang mit der Corona-Pandemie als auch durch ihre Einschätzung des Ukrainekrieges pointiert und kritisch geäussert und sich damit gegen die offizielle Politik Deutschlands gestellt. Wir werten diese Kündigung als Versuch, eine weitsichtige, äusserst differenzierte und scharfsinnige Kritikerin zum Schweigen zu bringen.

Hintergrund der Kündigung ist ein Plagiatsvorwurf, der gegenüber ihrem nicht-wissenschaftlichen Buch „Warum Europa eine Republik werden muss. Eine politische Utopie“ erhoben wird. Das Buch erschien 2016 und lag der Universität beim Anstellungsverfahren vor, das im September 2022 zur Berufung von Ulrike Guérot auf einen Lehrstuhl der Universität Bonn geführt hat. Es ist unverständlich, warum die Berufungskommission diese Bemängelung nicht im Laufe des Berufungsverfahrens vorbrachte. Die Universität Bonn erhebt diesen Vorwurf erst, seit dem eine Kampagne gegen die politische Haltung Ulrike Guérots durch die Medien geht.

Ein solches Vorgehen ist einer Universität unwürdig, denn sie zerstört eine freie Debattenkultur – sowohl in wie ausserhalb der Universitäten. Die Universität Bonn macht sich mit diesem Vorgehen mitschuldig an der Vorantreibung einer Diskursverhärtung und der damit einhergehenden Spaltung der Gesellschaft.

Es ist offenbar das erste Mal in der Geschichte, dass einer Universitätsangehörigen wegen dem Vorwurf eines Plagiats gekündigt wird. Ulrike Guérot wird gegen diese Kündigung gerichtlich vorgehen. Wir wünschen ihr viel Erfolg dabei.

Zurück
Zurück

Interview mit Fabio Vighi im Online-Magazin “OXI - Wirtschaft anders Denken” 03.2023:“Der Staat ist Schutzengel des Finanzkapitals”

Weiter
Weiter

Artikel im Magazin “Zeitpunkt”: “Die ‘Pseudo-Pandemie’ soll die Bevölkerung vom implodierenden Finanzkapitalismus ablenken”